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Mitochondrientherapie

Die Therapie der Mitochondrien ist eine wichtige Säule der Funktionellen Medizin und Stressmedizin. Mitochondrien sind die „Energie-Kraftwerke“ unserer Zellen. Sie sind kleine ovale Zellorganellen, die in fast jeder Zelle zu Hunderten oder zu Tausenden vorhanden sind. In Zellen, in denen viel Energie benötigt wird, befinden sich viele Mitochondrien. Aus diesem Grund zeigen sich z.B. in den Eizellen, im Gehirn und im Herzen (Mitochondrien machen 36% des Herzmuskelgewichtes aus) sehr viele Mitochondrien. Vor Jahren waren 80% der Menschen akut erkrankt und 20% hatten chronische Erkrankungen. Heute ist es umgekehrt und häufig sind schon Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene davon betroffen. Es können sich unterschiedlichste Beschwerdebilder zeigen bis hin zu Multiorganerkrankungen, die sich in den unterschiedlichen Körpersystemen zeigen können (z.B.: im Immunsystem, Hormonsystem, Stoffwechsel, Magen-Darm-Trakt, etc….). In der Mitochondrienbehandlung geht es darum, den Zustand der Mitochondrien möglichst positiv zu beeinflussen, um die Langlebigkeit der Zellen und somit des gesamten Organismus zu fördern.

Mitochondrien sind recht ungeschützt, haben eine geringe Reperaturkapazität und sind anfällig für „Schäden“. Sind sie geschädigt, sinkt unsere Belastbarkeit, Alkohol wird schlechter vertragen, es kann sich eine unerklärbare Gewichtszunahme zeigen und andere Beschwerden können auftreten. Bei dem Müdigkeitssyndrom (CFS) z.B. reichen die Energiereserven nur noch aus, um das Funktionieren lebenswichtiger Organe zu gewährleisten, mehr Energie kann nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Die Menschen, die darunter leiden, „schleppen“ sich dementsprechend mehr durch ihr Leben, als es zu leben, zu gestalten und zu genießen.

Nebst der Energieversorgung sind die Mitochondrien auch an der Herstellung von Aminosäuren, Fettsäuren sowie in Teilen an der Produktion von Steroidhormonen (Hormone auf Cholesterinbasis wie die Sexualhormone und die Cortisolsteroide aus der Nebenniere) und an der Hämoglubinsynthese mitbeteiligt. Auch bei der „Entsorgung“ spielen die Mitochondrien eine Rolle, im Abbau von Keto-, Fett- und Aminosäuren und in Teilen des Harnstoffzyklus.

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Die Energieversorgung durch die Mitochondrien

Wir Menschen erzeugen Energie aus der Nahrung, deshalb sollte diese gesund und energiebringend sein. Der Körper baut diese in Glucose um, die im ersten Schritt des Zellstoffwechsels zu Pyruvat umgebaut wird. Bei Gesunden wird Pyruvat anschließend in die Mitochondrien transportiert und dort durch das Enzym Pyruvatdehydrogenase (PDH) zu „aktivierter Essigsäure“ (Acetyl-CoA) abgebaut.

PDH braucht Cofaktoren wie Vitamine und Mineralstoffe. Sind diese Cofaktoren im Mangel, ist der Pyruvatabbau gehemmt. Der Pyruvatspiegel steigt im Blut und im Urin an und Laktat (Milchsäure) steigt auch an. Durch diese Störung im Glucosestoffwechsel kommt es nun zum beginnenden Energieverlust bei gleichzeitiger Übersäuerung. Bei den meisten Tumorpatienten zeigt sich ein hoher Pyruvat- und Laktatspiegel.

Der Citratzyklus (Zitronensäure-Tricarbonsäurezyklus oder Krebszyklus genannt), der zentrale Zyklus im Stoffwechsel, der immer wieder die gleichen Säuren entstehen lässt, benötigt als erstes Zitronensäure, die durch Anlagerung von Acetyl-CoA (aktivierte Essigsäure) entsteht. Mit Hilfe weiterer Faktoren und Säuren wird Acetyl-CoA in CO² (Kohlendioxid) abgebaut, das wir ausatmen. Dabei wird auch Energie erzeugt und auf andere Stoffe übertragen. Wichtig ist, dass der Citratzyklus nicht leer läuft, damit ein guter Zellstoffwechsel gewährleistet ist. Mangelt es an Acetyl-CoA, fehlt ein weiterer Baustein für einen funktionierenden Zellstoffwechsel.

Die Atmungskette (die innere Atmung, die in den Mitochondrien abläuft und der Energieversorgung dient) wird mehr und mehr gestört. Die Mitochondrien können weniger ATP (Adenosintriphosphat, unser wichtigstes Energiemolekül) bilden und die Kraft der Menschen sinkt. ATP wird in allen Zellen aller Organe als Energiequelle verwendet. Ein Erwachsener bildet pro Tag 60 – 70kg ATP, bei Maximalanforderung bis zu 100kg täglich und es wird sofort wieder verbraucht. (Dr. Bodo Kuklinski, Mitochondrientherapie S. 18)

Mir ist es ein Anliegen, einen Einblick in die Stoffwechselschieflage zu geben, um deutlich zu machen, wie differenziert hier auf den geschwächten und erkrankten Menschen geschaut werden sollte und wie gezielt und hoffnungsvoll die therapeutischen Wege dadurch möglich werden.

Hierzu bedarf es ein sinnvolles „Hineingeben“ der fehlenden Cofaktoren, eingebettet in Veränderungen des alltäglichen Lebens. Diese beinhalten unter anderem das Anwenden von individuellen Stressregularien, das Lösen von Psychoemotionalen Blockaden, einen guten Nachtschlaf und eine gesunde Ernährung. Alles zum Wohle der Mitochondrien und des Menschen in seiner Ganzheit, für mehr Energie und Gesundheit.