Unser notwendiges biologisches Sensorium, welches die Sauerstoffkonzentration im Blut erfasst, ist entsprechend hoch entwickelt und wird von vielen Forschern seit Jahrzehnten erforscht.  2019 erhielten die drei Wissenschaftler William G. Kaelin, Peter J. Ratcliffe und Gregg Semenza für ihre Erkenntnisse darüber, wie Zellen Sauerstoff wahrnehmen und darauf reagieren, den Nobelpreis für Medizin. Schon in den 1930er Jahren wurden erste Experimente mit Piloten durchgeführt, bei denen diese verschiedene Gasgemische inhaliert haben. Auch monatelange Aufenthalte in den Bergen oder die Behandlung in Über- und Unterdruckkammern, die es schon unter anderem in Russland und Deutschland gab, wären alternativ möglich gewesen, jedoch aufwendiger in der Umsetzung. In den Folgejahren weiteten sich die Untersuchungen auf Sportler aus und später auch auf erkrankte Menschen. Mittlerweile gibt es viele Forschungsarbeiten zum Thema Hypoxie. Wie bereits im Bereich Mitochondrientherapie erwähnt, spielen hier die Mitochondrien als Energiekraftwerke in den Zellen eine wichtige Rolle. In ihnen werden Nahrungsmoleküle effizient und unter hohem Energiegewinn mit Sauerstoff verbrannt.

Der menschliche Organismus besteht aus ca. 80 Billionen Zellen. In allen Zellen befinden sich Mitochondrien (außer in den roten Blutkörperchen). Mitochondrien stellen die Energie für alle Reaktionen und Stoffwechselprozesse im Körper zur Verfügung. In der Gesundheit und Gesunderhaltung der Mitochondrien kann einer der wichtigen Unterschiede liegen zwischen Menschen, die auch im Alter noch recht fit und vital sind und Menschen, die sich müde und abgeschlagen fühlen und chronisch krank sind. Mitochondrien sind enorm wichtig und gleichzeitig sehr empfindlich, da ihre Erbsubstanz nicht in einem Kern geschützt ist. Sie reagieren leicht auf äußere schädliche Reize wie z.B. Sauerstoffradikale, schlechten Schlaf, zu viel körperlichen oder psychischen Stress, Fehlernährung, Gifte, Schwermetalle, Weichmacher, Medikamente, chronische Entzündungen sowie Vitamin- und Mineralstoffmängel und sind dadurch häufig beschädigt. Heute sind bei jedem 3. Menschen über 20 Jahren die Mitochondrien bereits nachweisbar geschädigt. Die beschädigten Mitochondrien lassen sich nicht reparieren, jedoch entstehen neue Mitochondrien durch Wachstum und Sprossung.